Robis Antwort auf die Frage
Bernstein, der versteinerte Harz prähistorischer Bäume, ist nicht nur wegen seiner warmen Farbe und Schönheit begehrt, sondern auch aufgrund seiner vielfältigen Geschichte und Bedeutung in vielen Kulturen. Doch wie erkennt man echten Bernstein? Eine initiale Begutachtung kann zu Hause durchgeführt werden. Bernstein fühlt sich warm an und besitzt eine leicht rauhe Oberfläche, die unter UV-Licht blau leuchtet – bereits hier unterscheidet er sich von Plastikimitaten, die oft kühl und glatt sind. Darüber hinaus verfügt er über einen geringen spezifischen Dichte, was bedeutet, dass er in einer gesättigten Salzlösung schwimmt, während viele Fälschungen sinken. Noch ein unverwechselbares Merkmal ist der Bernsteingeruch, der beim Erhitzen entsteht und an verbranntes Harz erinnert, sowie die charakteristische elektrische Ladung, die beim Reiben entsteht – Bernstein zieht dann kleine Papierstückchen an.
Nicht zu vergessen sind die oft in Bernstein eingeschlossenen Einschlüsse von Insekten oder Pflanzenteilen, die schon seit Jahrtausenden in dem Harz konserviert sind und ihn zu einem Fenster in vergangene Welten machen. Diese Inklusionen sind unter einem Mikroskop oder einer Lupe deutlich zu erkennen und ein klares Indiz für Echtheit. Allerdings sind auch hier Fälschungen möglich, deshalb sollten bei größeren Investitionen professionelle Bewertungen durch einen Experten erfolgen. Im Fachhandel hat sich zudem der Einsatz von Spektroskopie etabliert, um die Authentizität von Bernstein zu attestieren.
Bisher haben wir die Frage
mindestens 5x erhalten. Hier die letzten 5 Fragen:
Wie kann ich feststellen, ob es sich bei einem Stein um echten Bernstein handelt?
AmberSeeker87 // 17.08.2021Welche Tests gibt es, um Bernstein von Imitaten zu unterscheiden?
FossilHunter2022 // 22.03.2023Gibt es einfache Methoden, um Bernstein zu Hause zu identifizieren?
ResinRiddle // 05.11.2022Kann man Bernstein durch Schleiftests von Fälschungen unterscheiden?
PreciousPebble // 29.01.2021Welche optischen Merkmale können dabei helfen, echten Bernstein zu erkennen?
ShinyStoneSeeker // 14.06.2023Echten Bernstein kann man oft durch die sogenannte Salzwassertest-Methode erkennen. Da Bernstein in der Regel weniger dicht als Salzwasser ist, schwimmt er an der Oberfläche. Ist es kein Bernstein, geht das Stück unter.
Bernstein fühlt sich warm an und ist nicht kalt wie andere Mineralien oder Glas. Ein weiteres Merkmal ist die elektrostatische Aufladung; reibt man Bernstein an Stoff, kann er kleine Papierstückchen anziehen.
Wenn es um die optische Unterscheidung geht, ist echter Bernstein meist undurchsichtig bis leicht durchsichtig und kann Einschlüsse wie Insekten oder Pflanzenteile enthalten. Außerdem zeigt er unter UV-Licht oft eine blaue Fluoreszenz.
Ausführliche Antwort zu
Bernstein weist eine charakteristische Transluzenz auf, die je nach Qualität von klar bis trübe variiert. Die Farbpalette reicht von Gelb- und Brauntönen bis hin zu seltenen blauen oder grünen Varianten. Beim Vergleich mit Kunststoffimitaten ist echter Bernstein oft weniger perfekt und kann natürliche Unregelmäßigkeiten aufweisen, wie beispielsweise kleine Kratzer oder matte Stellen. Ein weiterer optischer Hinweis ist die "Sonnenstrahl"-Struktur, die sich bei genauer Betrachtung zeigt und durch das ursprüngliche Wachstum des Baumharzes entstanden ist.
Aufgrund seiner Dichte von ca. 1,05-1,10 g/cm³ kann echter Bernstein in einer gesättigten Salzlösung schwimmen. Diese Schwimmprobe ist einfach zu Hause durchzuführen und ein schneller Test, um Fälschungen zu identifizieren. Wenn das Testobjekt untergeht, handelt es sich höchstwahrscheinlich nicht um echten Bernstein.
Bernstein zeigt beim Erhitzen eine weitere Besonderheit: Er gibt einen typischen Harzduft ab. Dieser Test sollte jedoch vorsichtig und nur mit einer kleinen Probe durchgeführt werden, um den Stein nicht zu beschädigen. Manche fälschlich als Bernstein verkaufte Harze oder Kunststoffe riechen beim Erhitzen unangenehm chemisch.
Die elektrostatische Aufladung, die Bernstein durch Reibung (z.B. mit einem Wolltuch) erhält, ist ebenfalls ein Indiz für seine Echtheit. Das leicht geladene Material sollte in der Lage sein, leichte Gegenstände wie Papierschnipsel anzuziehen. Dieses Phänomen inspirierte sogar den Namen "Elektron", den die alten Griechen Bernstein gaben, und somit auch unseren modernen Begriff der Elektrizität.
Die natürlichen Einschlüsse, wie Insekten oder Pflanzenteile, sind oft mit bloßem Auge oder unter einer Lupe erkennbar und dienen als Beleg für die Echtheit. Sie zeugen von der langen Geschichte des Bernsteins und machen jedes Stück einzigartig. Solche organischen Einschlüsse zu fälschen ist sehr aufwendig, weshalb sie ein zuverlässiges Merkmal echten Bernsteins darstellen.
Für eine verlässliche Bestimmung von Bernstein, vor allem bei größeren Investitionen, wird eine professionelle Authentifizierung empfohlen. Experten verwenden dabei Methoden wie Spektroskopie, um die Zusammensetzung des Materials genau zu analysieren und Fälschungen zu erkennen. Sammler und interessierte Käufer sollten daher bei größeren Anschaffungen stets auf eine fachkundige Bewertung zurückgreifen.
Ein weiterer interessanter Aspekt beim Testen von Bernstein ist die Nutzung von UV-Licht. Unter ultravioletten Strahlen zeigt echter Bernstein oftmals eine blaue bis grünliche Fluoreszenz, während viele Imitationen und synthetische Harze diese Eigenschaft nicht aufweisen. Dieser Test erfordert eine UV-Lampe und kann besonders hilfreich sein, um die Echtheit von Bernstein zu beurteilen, ohne physikalische Tests an dem Material selbst vorzunehmen.
Ein leicht durchzuführender Geruchstest, der den bereits erwähnten thermischen Eigenschaften ähnelt, kann die Sache weiter aufklären. Echter Bernstein entwickelt beim Erwärmen oder bei angebrachter Reibung einen charakteristischen harzigen Duft, der oft als süßlich und nicht chemisch beschrieben wird. Fälschungen hingegen können einen künstlichen oder stechenden Geruch verströmen, der auf chemische Prozesse oder Inhaltsstoffe hinweist.
Bei der Unterscheidung von echtem Bernstein und Fälschungen sind neben den genannten Tests auch Wissen über die Formen und Verarbeitungsmethoden des Bernsteins hilfreich. Kunststoffimitate sind oft perfekter in der Form und weisen weniger Unregelmäßigkeiten auf. Bernstein hingegen ist ein Naturprodukt und besitzt in seiner Beschaffenheit oftmals natürliche Unebenheiten, Wellen oder kleine Inklusionen, die nicht reproduzierbar sind.
Die Fähigkeit, Bernstein zu erkennen, ist nicht nur für Sammler und Experten wichtig. Auch im Alltag kann es von Vorteil sein, Kenntnis über diese Tests zu haben – sei es beim Kauf von Schmuck, bei der Überprüfung von Erbstücken oder einfach aus Interesse an der Naturgeschichte. Die oben genannten Methoden sind mit wenig Aufwand und Werkzeug umsetzbar und bieten eine gute Basis zur Unterscheidung zwischen echtem Bernstein und Imitaten.
Wenn präzisere und wissenschaftlich fundierte Analysen gefordert sind, etwa bei der Authentifizierung hochwertiger Bernsteinstücke, treten spektroskopische Verfahren ins Spiel. Die Infrarotspektroskopie ist ein solches Verfahren, das im Fachhandel Anwendung findet. Dabei wird die Wellenlänge des Lichts, das vom Bernstein absorbiert wird, gemessen und mit bekannten Spektren verglichen. So lässt sich die chemische Zusammensetzung detailliert untersuchen und Fälschungen können noch sicherer identifiziert werden. Für passionierte Sammler und Investoren bieten diese Methoden die nötige Sicherheit, die beim Kauf von authentischem Bernstein fundamental ist.