"Wie lange kann man Schuhe reklamieren?"

Frag Robi

Robis Antwort auf die Frage

"Wie lange kann man Schuhe reklamieren?"

In Deutschland haben Verbraucher das Recht, mangelhafte Waren innerhalb einer bestimmten Frist zu reklamieren. Im Falle von Schuhen beträgt die Gewährleistungsfrist in der Regel zwei Jahre ab Erhalt der Ware. Es ist wichtig zu beachten, dass diese Frist unabhängig von der Haltbarkeit des Produktes ist.

Nach den ersten sechs Monaten nach dem Kauf verstellt sich jedoch die Beweislast. Während in den ersten sechs Monaten der Händler beweisen muss, dass der Mangel nicht bereits bei Übergabe vorlag, liegt die Last danach beim Käufer. Dieser muss nachweisen, dass der Schuh bereits bei der Übergabe einen Mangel hatte.

Der Umtausch bei Nichtgefallen oder falscher Größe ist hingegen kein gesetzlich verankertes Recht, sondern eine Kulanzleistung der Händler. Viele bieten ihren Kunden jedoch die Möglichkeit, ungetragene Schuhe innerhalb einer bestimmten Frist umzutauschen.

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"Wie lange kann man Schuhe reklamieren?"

mindestens 5x erhalten. Hier die letzten 5 Fragen:



RunLover

Bis wann kann ich meine gekauften Schuhe zurückgeben?

RunLover // 17.04.2022
OnlineShopper87

Wie lange habe ich Zeit, um einen Schuh, den ich online gekauft habe, zu reklamieren?

OnlineShopper87 // 09.11.2021
Fashionista123

Gibt es eine Frist für die Reklamation von Schuhen?

Fashionista123 // 27.01.2023
RunnersDream

Wie lange gilt das Rückgaberecht für Schuhe?

RunnersDream // 15.06.2022
SportySpice

Bis wann kann ich einen Schuh reklamieren, der Mängel aufweist?

SportySpice // 22.08.2021

Das sagen andere Nutzer zu dem Thema

ShoeGuru23
ShoeGuru23
21.09.2023

Die Reklamationsfrist für Schuhe beträgt in der Regel zwei Jahre ab Kaufdatum. Beachten Sie jedoch, dass dies von Land zu Land unterschiedlich ist und sich auch nach den spezifischen Verkaufsbedingungen des Händlers richten kann.

RunningFan99
RunningFan99
21.09.2023

Normalerweise gilt eine gesetzliche Gewährleistungsfrist von zwei Jahren ab dem Kaufdatum. Sie sollten jedoch den Kaufbeleg aufbewahren, da einige Geschäfte dies als Nachweis verlangen können.

SneakerAddict01
SneakerAddict01
21.09.2023

Die Frist hängt von der Gewährleistungsrichtlinie des Händlers ab. Die meisten bieten eine Garantie von 2 Jahren, aber es gibt immer Ausnahmen. Es ist am besten, im Geschäft oder auf der Website des Händlers nachzusehen.

Ausführliche Antwort zu

"Wie lange kann man Schuhe reklamieren?"


Gewährleistungsfrist und Reklamationsrecht

In Deutschland beträgt das Reklamationsrecht für Schuhe, genau wie für die meisten anderen Waren, zwei Jahre ab dem Kaufdatum. Dies ist in § 438 Abs. 1 Nr. 3 BGB festgelegt. Während dieser Gewährleistungsfrist haben Käufer das Recht, einen Mangel, der bereits bei Übergabe der Ware vorlag, geltend zu machen. Dabei kann es sich zum Beispiel um Herstellungsfehler oder Materialmängel handeln. Es ist entscheidend zu beachten, dass dieses Recht unabhängig von der Haltbarkeit des Produkts gilt.

Beweislast in den ersten sechs Monaten

In den ersten sechs Monaten nach dem Kauf trägt der Händler die Beweislast dafür, dass ein Mangel nicht bereits bei Übergabe vorlag. Das bedeutet im Klartext: Zeigt sich ein Defekt in den ersten sechs Monaten, kann der Käufer den Artikel reklamieren und der Verkäufer muss beweisen, dass der Mangel zum Zeitpunkt des Verkaufs noch nicht existierte.

Beweislast nach den ersten sechs Monaten

Nach Ablauf der ersten sechs Monate nach dem Kauf wird die Beweislastumkehr wirksam. Ab diesem Zeitpunkt muss der Käufer nachweisen, dass der Mangel bereits bei Übergabe der Ware vorlag. Dies kann sich als schwierig erweisen, besonders wenn der Schuh regelmäßig getragen wurde. Hier wäre beispielsweise ein Gutachten notwendig, das belegt, dass der Mangel auf einen Produktionsfehler und nicht auf den normalen Gebrauch zurückzuführen ist.

Umtausch wegen Nichtgefallen oder falscher Größe

Im Gegensatz zur gesetzlichen Regelung beim Mangel ist das Umtauschrecht bei Nichtgefallen oder falscher Größe eine freiwillige Serviceleistung der Händler. Viele Geschäfte bieten ihren Kunden an, ungetragene und unbeschädigte Schuhe binnen einer bestimmten Frist umzutauschen oder zu retournieren. Die Fristen und Bedingungen variieren jedoch von Händler zu Händler, daher ist es immer ratsam, diese im Vorfeld zu klären.

Kulanzleistungen von Händlern

Trotz der gesetzlich geregelten Gewährleitungsfristen, zeigen sich viele Händler ihren Kunden gegenüber kulant und räumen zusätzlich freiwillige Umtausch- oder Geld-zurück-Garantien ein. Solche Kulanzleistungen sind zwar nicht gesetzlich verpflichtend, werden aber häufig als Serviceleistung angeboten und können je nach Händler und Ware variieren. Allerdings setzt dies in der Regel voraus, dass die Ware unbenutzt und in einwandfreiem Zustand ist.

Besonderheiten beim Online-Kauf

Beim Online-Kauf von Schuhen gilt das Fernabsatzgesetz, welches dem Käufer ein 14-tägiges Widerrufsrecht einräumt. Innerhalb dieser Zeit kann die Ware ohne Angabe von Gründen zurückgeschickt werden. Die Kosten für die Rücksendung müssen jedoch in den meisten Fällen vom Käufer getragen werden, es sei denn, der Händler bietet die Rücksendung als Serviceleistung an.

Inkrafttreten der EU-Verbraucherrechte-Richtlinie

Seit dem Inkrafttreten der EU-Verbraucherrechte-Richtlinie im Jahr 2014, die auch in Deutschland umgesetzt wurde, haben Verbraucher beim Online-Kauf von Waren mehr Rechte. So wurde das Widerrufsrecht auf 14 Tage verlängert und der Händler muss seine Kunden ausführlich über ihre Rechte aufklären. Außerdem gilt der Grundsatz, dass der Händler die Ware zurückerhalten muss, bevor er die Erstattung vornimmt.

Praktische Tipps zur Reklamation von Schuhen

Für eine erfolgreiche Reklamation von Schuhen ist es wichtig, dass Sie den Kaufbeleg aufbewahren. Dieser dient als Nachweis für den Kauf und häufig auch als Garantieschein. Außerdem sollten Sie den Mangel möglichst genau dokumentieren, zum Beispiel durch Fotos oder eine Beschreibung. Erklären sie dem Händler genau, warum Sie die Ware reklamieren und was Sie als Lösung erwarten. Bleiben Sie dabei immer freundlich und sachlich. Bei Problemen, die nicht direkt mit dem Verkäufer geklärt werden können, kann die Verbraucherzentrale weiterhelfen. Jedes Bundesland hat eine eigene Beratungsstelle, die bei Streitigkeiten zwischen Konsumenten und Händlern vermittelt.




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