Robis Antwort auf die Frage
Die regelmäßige Hauptuntersuchung (HU) eines Fahrzeugs, oft als TÜV nach der bekannten Prüforganisation genannt, ist gesetzlich vorgeschrieben. Die Überziehung der TÜV-Frist kann verschiedenste Konsequenzen nach sich ziehen. Zum einen ist da das Bußgeld, welches mit dem Zeitraum der Überziehung ansteigt. Ab zwei Monaten droht zudem die Einordnung des Fahrzeugs in eine höhere Mängelklasse, was gründlichere und teils kostspieligere Untersuchungen nach sich ziehen kann.
In der Praxis bedeutet dies, dass man für jeden Tag, den man den TÜV überzieht, mit einem gewissen Risiko fährt. Zum einen gegenüber der Verkehrssicherheit, da Mängel am Fahrzeug unentdeckt bleiben könnten. Zum anderen bezüglich möglicher Konsequenzen im Falle einer Verkehrskontrolle oder bei einem Unfall, wo Versicherungsschutzfragen aufkommen können. Das rechtzeitige Einhalten der TÜV-Terminierung ist also nicht nur eine gesetzliche Pflicht, sondern dient auch der eigenen Sicherheit und dem Schutz des Geldbeutels.
Es gibt auch Ausnahmesituationen, etwa bei selten genutzten Saisonfahrzeugen oder Oldtimern, wo andere Regelungen gelten können. Generell sollte man sich bewusst sein, dass der TÜV eine wichtige Funktion im Straßenverkehr einnimmt und seine zeitgerechte Erneuerung Teil der verantwortungsvollen Fahrzeughaltung ist.
Bisher haben wir die Frage
mindestens 5x erhalten. Hier die letzten 5 Fragen:
Wie viele Monate ist eine Überschreitung des TÜV-Termins gestattet?
TurboSchrauber87 // 17.06.2021
Was sind die Konsequenzen, wenn ich mit überfälligem TÜV fahre?
MotorheadMandy // 23.11.2022
Darf man mit einem abgelaufenen TÜV im Straßenverkehr unterwegs sein?
LegalEagle44 // 05.02.2023
Bis zu welchem Zeitpunkt nach Ablauf kann ich meinen TÜV erneuern, ohne eine Strafe zu bekommen?
DeadlineDennis // 12.09.2021
Gibt es eine Schonfrist für die HU-Plakette nach dem offiziellen Ablaufdatum?
PrüfplakettenProfi // 28.01.2022
In Deutschland darf man theoretisch gar nicht über den TÜV-Termin hinausfahren. Allerdings gibt es eine Kulanzzeit von bis zu zwei Monaten, in der man normalerweise kein Bußgeld zahlen muss, wenn man beim Fahren ohne gültigen TÜV erwischt wird. Danach könnten allerdings Strafen drohen.
Offiziell gibt es keine legale Überziehung des TÜV. Nach Ablauf der Plakette sollte die HU (Hauptuntersuchung) sofort erneuert werden. Überschreitest du die Frist, kann das zu einem Bußgeld ab 15 Euro führen, und bei mehr als 8 Monaten kann sogar ein Punkt in Flensburg hinzukommen!
Es wird empfohlen, den TÜV rechtzeitig zu machen, denn sobald die Frist abgelaufen ist, riskiert man Strafen. Im schlimmsten Fall kann bei einem Unfall mit einem nicht TÜV-geprüften Fahrzeug der Versicherungsschutz gefährdet sein.
Ausführliche Antwort zu
Die gesetzlichen Grundlagen für die Hauptuntersuchung (HU) eines Fahrzeugs sind in der Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) festgelegt. Dort ist definiert, dass Fahrzeuge in regelmäßigen Abständen einer HU unterzogen werden müssen, um die Verkehrstauglichkeit sicherzustellen. Diese Periode variiert je nach Fahrzeugtyp und -alter. Ein Versäumnis, das Fahrzeug fristgerecht vorführen zu lassen, stellt eine Ordnungswidrigkeit dar.
Wer den Termin für die HU überzieht, muss mit Bußgeldern rechnen. Diese sind gestaffelt: Bei einer Überziehung bis zu zwei Monaten werden in der Regel bis zu 15 Euro fällig, bei einer Überschreitung von zwei bis zu vier Monaten sind es bis zu 25 Euro und darüber hinaus kann das Bußgeld deutlich steigen. Dies soll als Anreiz dienen, das Fahrzeug rechtzeitig überprüfen zu lassen.
Abgesehen von Bußgeldern erhöht sich das Risiko, dass eventuelle Mängel am Fahrzeug zu spät erkannt und behoben werden. Dies kann zu gefährlichen Situationen im Straßenverkehr führen. Bei einer Überprüfung nach einer längeren Überziehungszeit könnten auch zusätzliche Reparaturen notwendig werden, die kostspieliger sind als bei einer fristgemäßen Inspection. Im schlimmsten Fall kann eine erhebliche Überziehung sogar zum Erlöschen des Versicherungsschutzes führen, vor allem wenn sich herausstellt, dass ein technischer Mangel zu einem Unfall beigetragen hat.
Die HU dient der Sicherstellung der Verkehrstauglichkeit und damit der Verkehrssicherheit. Regelkonform durchgeführte Untersuchungen tragen dazu bei, Fahrzeugmängel frühzeitig zu erkennen und zu beheben, sodass Unfälle vermieden werden können. Fahrerinnen und Fahrer tragen somit durch die Einhaltung der TÜV-Fristen nicht nur zur eigenen Sicherheit, sondern auch zum Schutz anderer Verkehrsteilnehmer bei.
Für bestimmte Fahrzeugarten wie Saisonfahrzeuge, die nur innerhalb eines festgelegten Zeitraums im Jahr bewegt werden, und Oldtimer, die als historisch wertvoll gelten, können Sonderregelungen für die HU bestehen. Die Intervalle für die HU können abweichen und sind im Einzelnen zu prüfen. Diese Fahrzeuge unterliegen oft anderen Vorschriften, die den kulturellen Wert und den selteneren Einsatz berücksichtigen.
Die Hauptuntersuchung (HU) spielt eine entscheidende Rolle für die Verkehrssicherheit sowie den Versicherungsschutz. Eine überfällige HU kann im Schadensfall dazu führen, dass die Kfz-Haftpflichtversicherung zwar grundsätzlich für Schäden Dritter aufkommt, jedoch im Regress auf den Halter des Fahrzeugs zurückgreifen kann, vor allem wenn nachgewiesen wird, dass ein technischer Defekt, der bei rechtzeitiger HU erkannt worden wäre, ursächlich für den Schaden war. Dies kann enorme finanzielle Folgen für den Fahrzeughalter nach sich ziehen.
Die Kaskoversicherung kann die Leistung kürzen oder sogar komplett verweigern, wenn sich herausstellt, dass ein Unfall auf einen Mangel zurückgeht, der bei einer HU hätte erkannt werden müssen. Bei einer Überziehungsfrist von mehr als acht Monaten kann die Kfz-Versicherung von einer erheblichen Pflichtverletzung ausgehen und dementsprechend den Versicherungsschutz einschränken oder entziehen.
Es empfiehlt sich, die Frist für die HU nicht zu überziehen, um mögliche zusätzliche Kosten und rechtliche Folgen zu vermeiden. Die Polizei kontrolliert regelmäßig die Einhaltung der TÜV-Frist und bei einer festgestellten Überfälligkeit, kann neben einem Bußgeld auch eine sofortige Vorführung des Fahrzeuges bei einer Prüforganisation angeordnet werden.
Als Fahrzeughalter sollte man sich das Ablaufdatum der nächsten TÜV-Prüfung merken und idealerweise einige Wochen vor Ablauf einen Termin zur Hauptuntersuchung vereinbaren. Viele Werkstätten bieten auch einen Service, bei dem sie Kunden automatisch an anstehende Untersuchungen erinnern. Zudem kann die Plakette auf dem hinteren Kennzeichen des Fahrzeugs als visuelle Erinnerungshilfe dienen: Der Monat, in dem die HU fällig ist, wird durch die Zahl an der oberen Kante der Plakette angezeigt und das Jahr durch die Farbe der Plakette.
Zur Vermeidung der Überziehung können Fahrzeughalter auch vorbeugend handeln, indem sie einen festen Rhythmus für Fahrzeugchecks einplanen. Kleine Wartungen können eigenständig durchgeführt oder professionell erledigt werden, um die Fahrtüchtigkeit stets zu gewährleisten. Ein gut gepflegtes Fahrzeug wird zudem bei der HU weniger Mängel aufweisen, was wiederum Zeit und Kosten spart. Die Verantwortung für die Einhaltung der Fristen liegt bei den Fahrzeughaltern – im Interesse der eigenen Sicherheit und der anderer Verkehrsteilnehmer.