"Wie fühlen sich echte Wehen an?"

Frag Robi

Robis Antwort auf die Frage

"Wie fühlen sich echte Wehen an?"

Das Gefühl echter Wehen kann als eines der intensivsten und charakteristischsten Signale betrachtet werden, die der Körper einer Frau während des Geburtsprozesses aussendet. Die Wahrnehmung dieser kräftigen und regelmäßigen Kontraktionen variiert von Frau zu Frau, aber sie sind in der Regel nicht zu übersehen. Echte Wehen beginnen oft als ein ziehendes Gefühl im Rücken, das nach vorne in den Unterbauch ausstrahlt. Sie haben einen wellenartigen Verlauf, steigern sich in ihrer Intensität und Dauer und werden im Laufe der Zeit kürzer und kräftiger.

Anders als Übungswehen, wie die sogenannten Braxton-Hicks-Kontraktionen, führen echte Wehen zu einer Veränderung des Gebärmutterhalses. Eine Regelmäßigkeit und ein sich verstärkendes Muster sind typische Anzeichen dafür, dass es sich um echte Wehen handelt. Vor allem bei Erstgebärenden kann sich dieser Prozess über mehrere Stunden hinziehen, während er bei nachfolgenden Geburten oft schneller vorangeht. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist die Schmerzqualität: Echte Wehen sind schmerzhafter und intensiver als unechte Wehen und lassen sich durch Bewegung oder Positionswechsel nicht abschwächen.

Die effektive Schmerzbewältigung und das Bewusstsein um das, was im Körper vorgeht, sind entscheidend, um mit den Wehen umzugehen. Daher ist es wichtig, die Anzeichen und Charakteristika echter Wehen zu kennen und sich darauf vorzubereiten, insbesondere im Verlauf einer ersten Schwangerschaft.

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"Wie fühlen sich echte Wehen an?"

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MamaWunder

Woran erkenne ich den Unterschied zwischen Übungswehen und echten Geburtswehen?

MamaWunder // 17.08.2021
Babyglueck2022

Wie kann ich echte Wehen von falschen Wehen unterscheiden?

Babyglueck2022 // 05.04.2022
Geburtsstern

Welche Anzeichen deuten auf den Beginn der Geburtswehen hin?

Geburtsstern // 12.01.2023
WartenAufWunder

Können echte Wehen plötzlich beginnen oder steigern sie sich langsam?

WartenAufWunder // 22.11.2021
ZauberMami

Sind echte Wehen immer sehr schmerzhaft oder gibt es auch weniger intensive Wehen?

ZauberMami // 09.03.2022

Das sagen andere Nutzer zu dem Thema

BabyGlueck2024
BabyGlueck2024
18.03.2024

Echte Wehen fühlen sich an wie starke, regelmäßige Menstruationskrämpfe, die vom unteren Rücken nach vorne in den Bauchbereich ziehen. Sie werden oft stärker und kommen in regelmäßigen Abständen.

MamaMiaVibes
MamaMiaVibes
18.03.2024

Bei mir hat es sich angefühlt wie ein kontinuierlicher Wellenschlag von Schmerzen, die über Minuten an Intensität zunahmen und dann wieder nachließen. Außerdem konnte ich eine Verhärtung meines Bauches feststellen.

WunderWunsch
WunderWunsch
18.03.2024

Ich empfand die echten Wehen als überwältigend und schwer zu beschreiben, ähnlich wie ein sehr starkes Ziehen, das sich über den gesamten Unterbauch erstreckt und im unteren Rückenbereich beginnt.

Ausführliche Antwort zu

"Wie fühlen sich echte Wehen an?"


Erkennungsmerkmale echter Wehen

Echte Wehen kündigen den Beginn des Geburtsprozesses an. Im Vergleich zu Übungswehen sind sie in ihrer Intensität und Regelmäßigkeit deutlich ausgeprägter und führen zu einer fortschreitenden Erweiterung und Verdünnung des Gebärmutterhalses. Diese Kontraktionen treten in regelmäßigen Abständen auf, wobei die Abstände zwischen den Wehen mit der Zeit kürzer werden. Echte Wehen verstärken sich beim Gehen oder bei Bewegung, anders als Übungswehen, die oft durch Ruhe oder einen Wechsel der Position nachlassen.

Abgrenzung zu Übungswehen

Übungswehen, auch Braxton-Hicks-Kontraktionen genannt, sind im Allgemeinen unregelmäßig und tendenziell weniger schmerzhaft. Sie dauern meist nur ein paar Sekunden bis maximal zwei Minuten an und führen nicht zur Veränderung des Gebärmutterhalses. Echte Wehen hingegen nehmen mit der Zeit an Stärke zu und treten in kürzer werdenden Intervallen auf. Es ist wichtig, diese Unterschiede zu kennen, um den richtigen Zeitpunkt für den Weg ins Krankenhaus zu bestimmen.

Schmerzerleben und Intensität

Der Schmerz, der mit echten Wehen verbunden ist, kann als intensiv und manchmal überwältigend beschrieben werden. Die Schmerzintensität variiert von Frau zu Frau und kann auch innerhalb einer Geburt unterschiedlich sein. Im Allgemeinen sind echte Wehen schmerzhafter als Übungswehen und werden oftmals mit starken Menstruationskrämpfen verglichen. Während Übungswehen eher als ein Anspannen und Entspannen des Bauches wahrgenommen werden, kann das Schmerzerleben bei echten Wehen tiefer und somit auch als unangenehmer empfunden werden.

Verlauf und Dauer von Wehen

Die Dauer eines einzelnen Wehenschmerzes kann von 30 Sekunden zu Beginn der Geburt bis zu etwa 70 Sekunden in der sogenannten Übergangsphase reichen. Die Pausen zwischen den Wehen können anfänglich 20 Minuten oder länger betragen und sich auf wenige Minuten zwischen den Wehen verkürzen, wenn die Geburt fortschreitet.

Wann ins Krankenhaus fahren?

Für die Entscheidung, wann der Weg ins Krankenhaus anzutreten ist, gibt es Allgemeinempfehlungen, die als Anhaltspunkt dienen können. Viele Geburtshelfer empfehlen, sich auf den Weg zu machen, wenn die Wehen etwa alle fünf Minuten kommen, eine Minute anhalten und dies mindestens eine Stunde lang konstant bleibt. Dennoch sollte jede Frau auf ihren Körper hören und bei Unsicherheit oder besonderen Umständen auch früher Kontakt mit ihrer Hebamme oder ihrem Arzt aufnehmen. Insbesondere bei starken Schmerzen, Blutungen oder einem Fruchtwasserabgang sollte umgehend das Krankenhaus aufgesucht werden.

Vorbereitung auf die Wehentätigkeit

Die bewusste Vorbereitung auf die Wehentätigkeit ist ein wichtiger Schritt, um den Geburtsprozess aktiv zu gestalten und sich mental darauf einzustellen. Vorbereitungskurse, die oft von Krankenhäusern oder Geburtshäusern angeboten werden, können hilfreich sein, um zu verstehen, was während der Wehen im Körper passiert. Dabei wird auch vermittelt, wie man die Signale des Körpers richtig deutet und wann der ideale Zeitpunkt für den Weg ins Krankenhaus ist. Information und Bildung sind die Schlüssel, um Ängste abzubauen und ein Gefühl der Kontrolle zu bewahren.

Techniken zur Schmerzbewältigung

Es gibt verschiedene Techniken zur Schmerzbewältigung, die dabei helfen können, die Wehenschmerzen zu lindern und den Geburtsprozess zu erleichtern. Dazu gehören Atemtechniken, Entspannungsübungen, Massagen, warme Bäder oder die Anwendung von Wärme beziehungsweise Kälte an schmerzhaften Stellen. Auch die Nutzung eines Geburtsballs oder das Wechseln in verschiedene Geburtspositionen kann für Erleichterung sorgen. Für einige Frauen ist auch die medikamentöse Schmerzlinderung, wie die Periduralanästhesie (PDA), eine Option.

Unterschiedliche Erfahrungen von Frauen

Die Geburtserfahrung ist so individuell wie jede Frau selbst. Während manche Gebärende von intensiven, aber gut zu bewältigenden Schmerzen berichten, erleben andere die Wehen als kaum aushaltbar. Persönliche Schmerztoleranz, die Größe und Position des Babys, die Dauer der Geburt und frühere Geburtserfahrungen können die Wahrnehmung beeinflussen. Auch emotionale Unterstützung durch Partner, Hebammen oder das medizinische Personal wirkt sich auf das Schmerzempfinden aus.

Rolle von Atmung und Entspannung während der Wehen

Die richtige Atemtechnik kann eine enorme Hilfe während der Wehen sein. Tiefes, rhythmisches Atmen versorgt den Körper mit Sauerstoff, entspannt und kann die Schmerzwahrnehmung reduzieren. Entspannungstechniken helfen, die Muskeln zu lockern und die Kraft der Wehen besser zu nutzen. Die Kombination aus Atmung und Entspannung ist oft ein zentraler Bestandteil von Geburtsvorbereitungskursen.

Der Übergang in die aktive Geburtsphase

Die aktive Phase der Geburt beginnt, wenn der Muttermund eine Öffnung von etwa sechs bis zehn Zentimetern erreicht hat. Die Wehenintervalle verkürzen sich in dieser Phase noch weiter, und die Schmerzen können intensiver werden. In dieser kritischen Phase ist es wichtig, gut auf die Signale des Körpers zu achten und jede Unterstützung zu nutzen, die das Geburtsteam bieten kann. Dies kann die richtige Zeit für eine PDA oder andere Schmerzlinderungsmaßlahmen sein, wenn dies vorher besprochen und als Wunsch geäußert wurde.




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