Robis Antwort auf die Frage
Die richtige Zeit, um KirschbĂ€ume zu schneiden, hĂ€ngt von verschiedenen Faktoren, wie der Baumsorte und dem Zweck des Schnitts ab. Ein guter RĂŒckschnitt fördert gesundes Wachstum, eine ĂŒppige Krone und eine reiche Ernte. Generell gilt fĂŒr das Schneiden von Kirschen die Faustregel: nach der Ernte im Sommer. Man sollte jedoch vorsichtig bei der Wahl des Zeitpunktes sein, da KirschbĂ€ume anfĂ€llig fĂŒr bestimmte Krankheiten sind, wenn sie zur falschen Zeit beschnitten werden. Der Sommerschnitt hat den Vorteil, dass die Schnittwunden besser verheilen und das Infektionsrisiko geringer ist als im feuchten FrĂŒhjahr. Zudem kann ein Schnitt im Sommer das ĂŒbermĂ€Ăige Wachstum reduzieren und die FruchtqualitĂ€t des nĂ€chsten Jahres verbessern.
Ein leichter RĂŒckschnitt direkt nach der Ernte hilft, die Baumform zu erhalten und Licht ins Innere des Baums zu bringen. Ein radikalerer Schnitt, der altes oder krankes Holz entfernt, kann ebenfalls nach der Erntezeit durchgefĂŒhrt werden, oft aber auch im spĂ€ten Winter, wenn der Baum in der Ruhephase ist. Dabei sollte aber darauf geachtet werden, Frostperioden zu meiden, um FrostschĂ€den zu vermeiden. Im FrĂŒhjahr geschnittene BĂ€ume können zudem stĂ€rker bluten, was den Baum schwĂ€chen kann. Die Kunst beim Baumschnitt ist, den richtigen Mittelweg zwischen zu viel und zu wenig zu finden, um den Baum in seiner Gesundheit und Fruchtbarkeit zu unterstĂŒtzen.
Bisher haben wir die Frage
mindestens 5x erhalten. Hier die letzten 5 Fragen:
Wie schneide ich ObstbĂ€ume richtig zurĂŒck?
ObstGuru87 // 12.03.2021Ist es besser KirschbĂ€ume im FrĂŒhling oder Herbst zu stutzen?
GartenFee123 // 05.05.2022Welche Tipps gibt es fĂŒr den Schnitt von SĂŒĂkirschen?
BaumschereMax // 18.10.2021In welchem Monat sollte man KirschbÀume beschneiden?
Naturfreak2020 // 23.02.2023Was muss ich beim Formschnitt eines Kirschbaumes beachten?
GreenThumbGuy // 14.11.2022KirschbĂ€ume schneidet man am besten direkt nach der Ernte im Sommer. Da sie frĂŒh im Jahr blĂŒhen, kannst du vermeiden, die BlĂŒtenknospen fĂŒrs nĂ€chste Jahr zu beschĂ€digen.
Der ideale Zeitpunkt liegt so um den Juli herum, nachdem sie FrĂŒchte getragen haben. AuĂerhalb der Vegetationsperiode sollte man Kirschen nicht schneiden, um das Risiko von Krankheiten zu minimieren.
Ich habe meine KirschbÀume immer gleich im SpÀtsommer geschnitten. So kann die Wunde bis zum Winter gut verheilen und der Baum bleibt gesund.
AusfĂŒhrliche Antwort zu
Das Schneiden von KirschbĂ€umen ist eine wichtige PflegemaĂnahme, die die Gesundheit und ProduktivitĂ€t des Baumes beeinflusst. Es gibt grundsĂ€tzlich zwei Hauptzeiten im Jahr, in denen ein RĂŒckschnitt stattfinden kann â im Sommer nach der Ernte und im spĂ€ten Winter wĂ€hrend der Ruhephase des Baumes. Der Schnitt hat unterschiedliche Ziele: Förderung der Fruchtbildung, Entfernung von abgestorbenem Material, Formung des Baumes und Vorbeugung von Krankheiten.
Der Sommerschnitt, der direkt nach der Ernte stattfindet, beugt durch schnellere Wundheilung und geringere Feuchtigkeit Infektionen vor. Zudem hat dieser den Effekt, dass er das Wachstum des Baumes reguliert und im nĂ€chsten Jahr zu einer verbesserten FruchtqualitĂ€t fĂŒhren kann. Somit ist der Sommer ein optimaler Zeitpunkt, um die Baumform zu korrigieren und fĂŒr genĂŒgend Licht im Inneren des Baumes zu sorgen.
Im spĂ€ten Winter, wenn der Kirschbaum inaktiv ist, können gröĂere Schnitte vorgenommen werden, ohne dass der Baum zu stark belastet wird. Jedoch sollte ein Schnitt in dieser Zeit frostfreie Perioden nutzen, um FrostschĂ€den an den Schnittstellen zu vermeiden. Ein Winterschnitt kann ebenfalls dazu beitragen, die BlĂŒte und Frucht im folgenden Jahr zu fördern. Zu beachten ist dabei, dass BĂ€ume nach einem Schnitt im FrĂŒhjahr stĂ€rker bluten können, was den Baum schwĂ€cht.
Ein Sommerschnitt unterstĂŒtzt durch schnelle Wundheilung die Pflanzengesundheit und vermeidet Krankheiten. Der Winterschnitt hingegen kann krĂ€ftiger ausfallen, da der Baum in dieser Zeit Kraft spart und nicht aktiv wĂ€chst. Dieser ist besonders geeignet, um gröĂere Strukturschnitte durchzufĂŒhren und das Wachstum der jungen Triebe im kommenden FrĂŒhjahr zu stimulieren.
UnabhĂ€ngig von der Jahreszeit sollten Schnitte immer mit Bedacht und fachgerechten Werkzeugen durchgefĂŒhrt werden. Es ist wichtig, dass Schnittwerkzeuge sauber und scharf sind, um glatte SchnittflĂ€chen zu hinterlassen und Krankheitserregern keinen Eintrittsort zu bieten. Beim Schneiden sollten die HauptĂ€ste des Baumes bewahrt und nur das notwendige Holz entfernt werden, um die BelĂŒftung und LichtverhĂ€ltnisse innerhalb der Krone zu verbessern und die Fruchtentwicklung zu fördern.
Der RĂŒckschnitt von KirschbĂ€umen ist ein wesentliches Element der KrankheitsprĂ€vention. Durch gezielte Schnitte fördern wir die Luftzirkulation und Sonneneinstrahlung im Inneren der Krone, was das Risiko fĂŒr Pilzbefall und andere Krankheiten minimiert. Besonders der Sommerschnitt ist hierfĂŒr effektiv, da die BĂ€ume in dieser Zeit schneller heilen und die geringere Luftfeuchtigkeit das Eindringen von Erregern erschwert. Dennoch sollte der Schnitt stets umsichtig erfolgen, um nicht mehr Schnittstellen als nötig zu erzeugen und damit potenzielle Eintrittspforten fĂŒr Krankheitserreger zu vermeiden.
Ein hĂ€ufiger Fehler beim Baumschnitt ist der sogenannte "VerjĂŒngungsschnitt", bei dem zu viele alte Ăste entfernt werden in der Hoffnung, starkes neues Wachstum anzuregen. Dies kann jedoch zu einer SchwĂ€chung des Baumes fĂŒhren. Stattdessen sollten nur kranke, abgestorbene oder sich kreuzende Ăste entfernt werden. Zudem sollten Schnitte niemals zu nah am Stamm ausgefĂŒhrt werden, um die natĂŒrlichen Abwehrmechanismen des Baumes nicht zu beeintrĂ€chtigen. Der Fachausdruck hierfĂŒr ist "Kragen". Beim Schneiden sollte das Ziel immer sein, die natĂŒrliche Form des Baumes zu respektieren und diese lediglich zu unterstĂŒtzen und zu verbessern.
Nach dem Schnitt ist es wichtig, die Wunden zu ĂŒberwachen und auf Anzeichen von Krankheiten zu achten. WĂ€hrend die meisten KirschbĂ€ume eine ausgezeichnete natĂŒrliche Wundheilung aufzeigen, kann es in manchen FĂ€llen notwendig sein, gröĂere SchnittflĂ€chen mit einem geeigneten Wundverschlussmittel zu behandeln, um zu verhindern, dass SchĂ€dlinge oder Krankheitserreger eindringen. Weiterhin ist es förderlich, die Gesundheit des Baumes durch angemessene Wasserzufuhr und DĂŒngung zu unterstĂŒtzen, damit er genĂŒgend Kraft fĂŒr die Regeneration hat.
AbhĂ€ngig von der spezifischen Kirschsorte können sich zusĂ€tzliche Anforderungen an den Schnitt ergeben. SĂŒĂkirschsorten beispielsweise benötigen tendenziell weniger Schnitt als Sauerkirschen, da sie aufrecht und in der Regel stĂ€rker wachsend sind. Sauerkirschen hingegen profitieren von einem regelmĂ€Ăigeren Schnitt zur Förderung einer buschigeren Wuchsform und damit einhergehend einer erleichterten Ernte. Bei allen Kirschsorten ist jedoch zu beachten, dass man durch zu starken Schnitt die Fruchtbildung des Folgejahres erheblich reduzieren kann, da Kirschen vorwiegend an zweijĂ€hrigem Holz fruchten. Ein Austarieren zwischen Formung und Erhalt von Fruchtholz ist demnach essenziell fĂŒr die Ertragserhaltung.