Robis Antwort auf die Frage
Nach der Geburt eines Kindes treten bei der Mutter zahlreiche körperliche Veränderungen auf, darunter auch die Rückkehr der Menstruation. Der Zeitpunkt der ersten Periode nach der Geburt kann individuell sehr unterschiedlich sein und hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel dem Stillverhalten. Während Mütter, die nicht stillen, oft bereits nach etwa 6 bis 8 Wochen ihre Periode wieder bekommen, kann es bei stillenden Müttern deutlich länger dauern, manchmal bis nach dem Abstillen.
Eine Rolle spielt dabei das Hormon Prolaktin, welches für die Milchproduktion zuständig ist und gleichzeitig die Ovulation und Menstruation unterdrücken kann. Doch selbst wenn die Periodenblutungen aussetzen, ist es möglich, dass eine Frau ovuliert und somit potenziell fruchtbar ist, bevor sie ihre erste Periode nach der Geburt erlebt.
Es ist wichtig zu beachten, dass die erste Periode nach der Geburt intensiver oder unregelmäßiger als gewohnt ausfallen kann. Frauen sollten daher mit ihrem Arzt über Verhütungsmethoden und über das, was sie postpartal erwarten können, sprechen.
Bisher haben wir die Frage
mindestens 5x erhalten. Hier die letzten 5 Fragen:
Wie lange dauert es, bis die Menstruation nach der Entbindung zurückkehrt?
MamaMia88 // 03.07.2021Kann sich der Zyklus nach der Geburt meines Babys verändern?
FreshMommy21 // 15.11.2022Ist es normal, dass die erste Periode nach der Schwangerschaft stärker ausfällt?
HebammeLisa // 24.01.2023Wann sollte ich mir Sorgen machen, wenn meine Periode nach der Geburt nicht einsetzt?
SunnySideUp92 // 28.02.2021Was beeinflusst den Zeitpunkt des Einsetzens der Menstruation nach dem Kaiserschnitt?
CSectionQueen // 18.05.2022Bei mir kam die erste Periode nach der Geburt nach etwa 6 Wochen, obwohl ich voll gestillt habe. Das kann jedoch von Frau zu Frau sehr unterschiedlich sein.
Es ist ganz normal, dass die Rückkehr der Menstruation nach einer Geburt variiert. Einige Frauen erleben ihre erste Periode wenige Wochen nach der Geburt, andere erst nachdem sie aufgehört haben zu stillen.
Ich habe gelesen, dass die erste Periode nach der Geburt stärker und unregelmäßiger sein kann. Bei mir kam sie nach etwa 8 Wochen, aber ich kenne Mütter, bei denen es viel länger gedauert hat.
Ausführliche Antwort zu
Die erste Menstruation nach der Geburt, auch als Postpartum-Periode bekannt, markiert das Ende der sogenannten Wochenbettphase und den Beginn der Wiederaufnahme des gewöhnlichen Menstruationszyklus. Die Variabilität in dieser Phase ist sehr hoch, und Frauen erleben oft eine Veränderung in Dauer, Intensität und Rhythmus ihrer Blutung.
Stillen hat einen direkten Einfluss auf den Menstruationszyklus, da das Hormon Prolaktin, welches beim Stillen freigesetzt wird, die Menstruation verzögern kann. Nicht-stillende Mütter sehen eine schnellere Rückkehr zu ihrem regulären Zyklus, während das Stillen eine natürliche Form der Verhütung darstellen kann, das sogenannte Laktationsamenorrhoe-Methode (LAM), die jedoch nicht als verlässliche Verhütungsmethode angesehen werden sollte, da der Eisprung vor der ersten Menstruation stattfinden kann.
Nach der Schwangerschaft und Geburt sinken die hohen Konzentrationen der Schwangerschaftshormone, und der Körper beginnt, sich wieder auf den vorherigen hormonellen Status einzustellen. Prolaktin spielt dabei eine Schlüsselrolle, da es sowohl für die Milchproduktion als auch für die Unterdrückung des Menstruationszyklus zuständig ist. Wichtig ist, dass eine Schwangerschaft auch vor der ersten Postpartum-Periode möglich ist, wenn der Eisprung erfolgt.
Die Dauer bis zur Rückkehr der Regelblutung nach der Geburt variiert stark. Während einige Frauen bereits nach 6 bis 8 Wochen ihre Periode bekommen, wenn sie nicht stillen, kann es bei stillenden Müttern Monate bis sogar erst nach dem Abstillen dauern. Auch der allgemeine Gesundheitszustand, Stress, Schlafmangel und Ernährung können die Dauer bis zum Wiedereinsetzen des Menstruationszyklus beeinflussen.
Es gibt keine universelle Norm für das Timing der ersten Periode nach der Geburt, da jeder Körper einzigartig ist und unterschiedlich reagiert. Es ist nicht ungewöhnlich, dass die erste Periodenblutung nach der Geburt stärker, länger oder schmerzhafter als normal ist. Jedoch sollte jede Frau auf ungewöhnliche Symptome achten und diese mit ihrer Hebamme oder ihrem Arzt besprechen, um sicherzustellen, dass alle postpartalen Prozesse normal verlaufen.
Nach einer Geburt ist es völlig normal, dass sich die Menstruation verändert. Die Stärke, Dauer und die Begleitsymptome können anders sein als vor der Schwangerschaft. Einige Frauen berichten von stärkeren oder längeren Blutungen, während andere eine leichtere und kürzere Periode erfahren. Es ist auch möglich, dass sich die Regelmäßigkeit des Zyklus ändert, und es einige Monate dauern kann, bis sich ein regelmäßiger Zyklus wieder einstellt.
Veränderungen können auch psychologischer Natur sein. Viele Frauen bemerken, dass ihre Empfindlichkeit gegenüber Menstruationsbeschwerden zunimmt oder dass neue Symptome wie Kopfschmerzen oder Stimmungsschwankungen auftreten. Diese Veränderungen sind typisch und sollten im Laufe der Zeit abklingen. Werden die Symptome jedoch als zu belastend empfunden, ist es ratsam medizinischen Rat einzuholen.
Verhütung ist ein wichtiges Thema nach der Geburt, besonders weil eine Frau wieder schwanger werden kann, selbst wenn ihre Menstruation noch nicht zurückgekehrt ist. Die Auswahl einer Verhütungsmethode sollte individuell und in Absprache mit einem Gesundheitsdienstleister erfolgen. Dabei spielen verschiedene Faktoren eine Rolle, wie beispielsweise die Gesundheit der Mutter, ob gestillt wird und persönliche Präferenzen.
Es gibt viele Optionen, angefangen bei Barrieremethoden wie Kondomen bis hin zu hormonellen Verhütungsmitteln. Auch Intrauterinpessare (IUPs) sind beliebt, da sie langfristigen Schutz bieten und normalerweise nicht das Stillen beeinflussen. Es ist wichtig, die Verhütungsmöglichkeiten schon während der Schwangerschaft oder direkt nach der Geburt zu besprechen, um eine informierte Entscheidung treffen zu können.
Nach der Geburt sollten Frauen ihre Gesundheit engmaschig beobachten und auf eventuelle Auffälligkeiten achten. Es ist entscheidend, offene Gespräche mit Gesundheitsdienstleistern zu führen und Untersuchungen nicht aufzuschieben. Gynäkolog/-innen, Hebammen und andere Fachpersonen können wertvolle Unterstützung bieten und darauf achten, dass die Rückkehr der Menstruation und die gesamte postpartale Phase so reibungslos und sicher wie möglich verlaufen.
Frauen sollten sich nicht scheuen, Fragen zu stellen und Bedenken zu äußern, zum Beispiel bezüglich ungewöhnlich starker Blutungen oder Schmerzen. Darüber hinaus kann es hilfreich sein, sich mit anderen Müttern auszutauschen und deren Erfahrungen zu hören. Jedoch ist es wichtig, zu verstehen, dass jede Frau einzigartig ist und nur weil etwas für eine andere Mutter zutrifft, es nicht automatisch auch für eine andere gelten muss.