"Wann ist die Sowjetunion zerfallen?"

Frag Robi

Robis Antwort auf die Frage

"Wann ist die Sowjetunion zerfallen?"

Die Auflösung der Sowjetunion markiert eines der prĂ€gendsten Ereignisse des spĂ€ten 20. Jahrhunderts und den endgĂŒltigen Zusammenbruch eines Supermacht-Imperiums. Der Zerfall der Sowjetunion hat seinen Anfang in einem lĂ€ngeren Prozess, der durch wirtschaftliche Schwierigkeiten, politische Unruhen und nationale Bestrebungen geprĂ€gt war. Besonders hervorzuheben ist dabei das Jahr 1991, das als das finale Jahr des Bestehens der UdSSR in die Geschichte einging. Den formalen Schlusspunkt setzte der 26. Dezember 1991, als der Oberste Sowjet, das höchste staatliche Organ der UdSSR, seine eigene Auflösung beschloss und die Existenz der Sowjetunion offiziell beendet wurde.

Der Prozess war begleitet von dramatischen politischen Ereignissen, wie dem gescheiterten Putschversuch im August 1991 gegen die Regierung von Michail Gorbatschow, dem damaligen GeneralsekretĂ€r der KPdSU und PrĂ€sident der UdSSR. Dieses Ereignis schwĂ€chte die Zentralregierung entscheidend und gab den Republiken weiteren Antrieb auf ihrem Weg in die UnabhĂ€ngigkeit. Die Idealmischung aus politischen Reformen, die unter Gorbatschows "Perestroika" und "Glasnost" begonnen hatten, sowie der stĂ€rker werdende Wunsch nach nationaler Selbstbestimmung innerhalb der einzelnen Sowjetrepubliken, fĂŒhrten letztendlich zum Auseinanderbrechen des sowjetischen Einflussbereichs.

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"Wann ist die Sowjetunion zerfallen?"

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GeschichtsGeek87

In welchem Jahr hat sich die UdSSR offiziell aufgelöst?

GeschichtsGeek87 // 15.03.2021
HistoriaMaximus

Was war der letzte Staat, der aus der Sowjetunion austrat?

HistoriaMaximus // 22.08.2022
Zeitzeuge91

Wie kam es zum Ende der Sowjetunion?

Zeitzeuge91 // 04.01.2023
PerestroikaFan

Welches Ereignis markierte das definitive Ende der Sowjetunion?

PerestroikaFan // 09.11.2021
GlasnostGirl

Welche politischen Faktoren fĂŒhrten zum Zerfall der UdSSR?

GlasnostGirl // 30.06.2022

Das sagen andere Nutzer zu dem Thema

GeschichtsGuru
GeschichtsGuru
08.02.2024

Die Sowjetunion ist offiziell am 26. Dezember 1991 mit der Auflösung der Sowjetrepubliken zerfallen.

EpochenMeister
EpochenMeister
08.02.2024

Als historisches Datum gilt der 26. Dezember 1991, nachdem Gorbatschow zurĂŒckgetreten ist und die UdSSR aufgehört hat zu existieren.

Zeitreisende1989
Zeitreisende1989
08.02.2024

Am 26. Dezember 1991 hat sich die Sowjetunion aufgelöst. Dies markierte das Ende des Kalten Krieges und eine neue Ära der Weltpolitik.

AusfĂŒhrliche Antwort zu

"Wann ist die Sowjetunion zerfallen?"


Vorgeschichte der Auflösung

Nachdem die Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg eine entscheidende Rolle gespielt hatte, folgten Jahrzehnte des Kalten Krieges, in denen sie als Supermacht agierte. Doch interne Strukturprobleme, eine stagnierende Wirtschaft und eine starre politische FĂŒhrung ließen den starken Außenbereich brĂŒchig werden. In den 1980er Jahren erreichte die wirtschaftliche Stagnation ihren Höhepunkt, und es wurde zunehmend klar, dass Änderungen notwendig waren, um das Überleben der Sowjetunion in irgendeiner Form zu sichern.

Politische und wirtschaftliche HintergrĂŒnde

Die zentralisierte Planwirtschaft der UdSSR litt unter Ineffizienz, mangelnder Innovation und einer zunehmend desillusionierten Bevölkerung. Anfang der 1980er Jahre war das Bruttosozialprodukt der Sowjetunion rĂŒcklĂ€ufig, und es fehlte an GrundgĂŒtern. Technologisch hinkte man hinter dem Westen her, was auch das militĂ€rische WettrĂŒsten erschwerte. Weitere Faktoren wie die Katastrophe von Tschernobyl im Jahre 1986 beschĂ€digten das Vertrauen in die FĂŒhrung und verstĂ€rkten den Ruf nach VerĂ€nderung.

Die Ära Gorbatschow: Perestroika und Glasnost

Als Michail Gorbatschow 1985 an die Macht kam, wollte er Reformen ("Perestroika") umsetzen, um die Wirtschaft zu beleben und die Effizienz zu steigern. Daneben fĂŒhrte er "Glasnost" ein, eine Politik der Offenheit, die den BĂŒrgern mehr Freiheiten in Bezug auf MeinungsĂ€ußerung und Presse gewĂ€hrte. Diese Reformen erwiesen sich jedoch als doppelschneidiges Schwert, da sie auch Kritik und Diskussionen ĂŒber die LegitimitĂ€t der kommunistischen Partei anfachten.

Auf dem Weg zum Zerfall: SchlĂŒsselereignisse 1989-1991

Das Jahr 1989 war geprÀgt von einer Welle der Demokratiebewegungen in Osteuropa und dem Fall der Berliner Mauer. Diese externen Ereignisse verstÀrkten interne Forderungen nach Autonomie und UnabhÀngigkeit innerhalb der Sowjetrepubliken. Der gescheiterte Putsch im August 1991 gegen Gorbatschow, der eine Restauration alter VerhÀltnisse zum Ziel hatte, demonstrierte die SchwÀche der Zentralmacht und beschleunigte den Prozess des Zerfalls.

Die baltischen Staaten und ihre UnabhÀngigkeit

Die baltischen Staaten – Litauen, Lettland und Estland – waren die ersten, die ihre UnabhĂ€ngigkeit erklĂ€rten, beginnend mit Litauen im MĂ€rz 1990. Dies war ein Auftakt fĂŒr andere Republiken, dem Beispiel zu folgen. Bis Ende 1991 hatten alle Sowjetrepubliken ihre UnabhĂ€ngigkeit erklĂ€rt. Der Zerfall der Sowjetunion war nicht mehr aufzuhalten und fĂŒhrte zur offiziellen Auflösung am 26. Dezember 1991.

Der gescheiterte Augustputsch 1991

Der Augustputsch im Jahre 1991 war ein verzweifelter Versuch einer Gruppe konservativer Mitglieder der sowjetischen FĂŒhrung, die Reformen von Michail Gorbatschow rĂŒckgĂ€ngig zu machen und die alte Ordnung wiederherzustellen. Der Putsch fĂŒhrte jedoch nicht zum gewĂŒnschten Ergebnis. Stattdessen mĂŒndete er in eine StĂ€rkung der Position von Boris Jelzin, dem PrĂ€sidenten der Russischen SFSR, und beschleunigte die Auflösung der Sowjetunion. Die mutigen Aktionen Jelzins und der breite öffentliche Widerstand gegen den Putsch waren entscheidende Faktoren, die dazu beitrugen, dass die Putschisten scheiterten und ihre PlĂ€ne zur Rettung des alten Systems durchkreuzt wurden.

Die UnabhÀngigkeitserklÀrungen der Republiken

In Folge des gescheiterten Putsches erklĂ€rten zahlreiche Sowjetrepubliken ihre UnabhĂ€ngigkeit. Die meisten Republiken hatten bereits nationale Bewegungen, die eine grĂ¶ĂŸere Autonomie oder vollstĂ€ndige UnabhĂ€ngigkeit forderten. Nach dem Putschversuch ergriffen mehrere von ihnen die Initiative und erklĂ€rten formell ihre SouverĂ€nitĂ€t, was zur weiteren Auflösung des sowjetischen StaatsgefĂŒges beitrug. Diese ErklĂ€rungen markierten einen irreversiblen Schritt in Richtung eines vollstĂ€ndigen Zerfalls des Sowjetimperiums.

Der Belavezha-Vertrag und seine Folgen

Der Belavezha-Vertrag, der am 8. Dezember 1991 von den FĂŒhrern Russlands, der Ukraine und Weißrusslands unterzeichnet wurde, besiegelte das Schicksal der Sowjetunion. Der Vertrag erklĂ€rte die UdSSR fĂŒr aufgelöst und etablierte die Gemeinschaft UnabhĂ€ngiger Staaten (GUS) als losen Zusammenschluss souverĂ€ner Republiken. Diese ĂŒberragende Entscheidung stellte die rechtliche Grundlage fĂŒr das Ende der Sowjetunion dar und war ein starkes Signal an die verbleibenden Republiken, dass die Zeit der sowjetischen Hegemonie vorbei war.

Am Ende der UdSSR: Die Auflösung formalisiert

Die Auflösung der Sowjetunion wurde am 26. Dezember 1991 formal vollzogen, als der Oberste Sowjet offiziell seine eigenen Befugnisse und die Existenz der Sowjetunion beendete. Dies war der juristische Schlusspunkt unter einem Prozess, der faktisch bereits durch den Zerfall der Republikengemeinschaft und die internationale Anerkennung ihrer UnabhĂ€ngigkeit stattgefunden hatte. Mit diesem Akt wurde der Weg frei fĂŒr die einzelnen Republiken, ihre eigene Zukunft als unabhĂ€ngige Staaten zu gestalten.

Die Nachwirkungen des Zerfalls

Die Auflösung der Sowjetunion hatte weitreichende und tiefgreifende Folgen fĂŒr die geopolitische Landschaft der Welt. Nicht nur in Europa, sondern weltweit verĂ€nderten sich politische Allianzen, und es entstanden neue Nationen und Konflikte. Die Nachwirkungen des Zerfalls beeinflussten das internationale System bis in das 21. Jahrhundert hinein und sind noch heute in den Beziehungen zwischen den ehemaligen Sowjetrepubliken und im globalen Kontext spĂŒrbar.




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