Robis Antwort auf die Frage
Die Läufigkeit, auch Östrus genannt, bei Hündinnen ist ein wichtiger Teil ihres Reproduktionszyklus und ein natürliches Phänomen, das in ihrer fruchtbaren Phase auftritt. Während eines durchschnittlichen Östruszyklus, der rund alle sechs bis sieben Monate stattfindet, dauert die eigentliche Läufigkeit etwa drei Wochen. Jedoch variiert die Dauer und die Häufigkeit der Läufigkeit zwischen den verschiedenen Hunderassen und auch individuell bei jeder Hündin. In den ersten Tagen der Läufigkeit, der sogenannten Proöstrusphase, beginnt die Hündin Anzeichen der Paarungsbereitschaft zu zeigen, was durch eine Schwellung der Vulva und blutige Ausscheidungen gekennzeichnet ist. In der zweiten Phase, dem Östrus, ist die Hündin empfängnisbereit, was drei bis elf Tage andauern kann. Nach dieser Phase geht die Hündin in den Metöstrus über.
Im späten Lebensalter der Hündinnen lässt die Läufigkeit oft nach oder hört ganz auf, was als Übergang in die Menopause betrachtet werden kann. Während einige Hündinnen auch im hohen Alter läufig werden können, nimmt generell mit steigendem Alter die Fruchtbarkeit und die Intensität der Läufigkeitszyklen ab. Es ist interessant zu bemerken, dass, anders als bei Menschen, bei Hunden keine klar definierte Menopause existiert. Stattdessen flacht beim Herannahen des Alters das Reproduktionssystem allmählich ab und die Zeichen der Läufigkeit können unregelmäßig werden oder komplett ausbleiben.
Bisher haben wir die Frage
mindestens 5x erhalten. Hier die letzten 5 Fragen:
Wie lange dauert die Läufigkeit bei einer Hündin?
DogLover83 // 12.07.2021Ab welchem Alter wird eine Hündin nicht mehr läufig?
FellnaseFreundin // 23.02.2023Welche Anzeichen deuten darauf hin, dass die Läufigkeit meines Hundes zu Ende geht?
PfotenPapa // 06.11.2021Kann sich die Länge der Läufigkeitsperiode bei Hündinnen verändern?
BelloBoss // 18.03.2022Was ist die durchschnittliche Häufigkeit von Läufigkeit bei Hunden pro Jahr?
VierbeinerVera // 27.01.2023Die Läufigkeit bei Hündinnen dauert in der Regel 2 bis 4 Wochen. Sie hört auf, wenn die Hündin wieder aus der Phase der Stehzeit (Östrus) heraus ist. Danach normalisiert sich ihr hormoneller Status wieder.
Meine Tierärztin meinte, dass die Läufigkeit je nach Hund und Rasse variiert, aber meistens nach etwa 21 Tagen endet. Dann lässt die Blutung nach und das Verhalten der Hündin beruhigt sich wieder.
Bei meiner Labradorhündin endet die Läufigkeit immer pünktlich nach drei Wochen. In der Zeit halte ich bestimmte Hygienemaßnahmen ein und passe die Spaziergänge an, um Rüdenkontakt zu vermeiden.
Ausführliche Antwort zu
Die Läufigkeit stellt eine bedeutende Phase im Leben einer Hündin dar und ist eng mit der Fortpflanzungsfähigkeit verbunden. Diese regelmäßig wiederkehrende Phase ist durch hormonelle Veränderungen charakterisiert, die das Sexualverhalten und die körperliche Bereitschaft zur Fortpflanzung steuern. Die Läufigkeit ermöglicht die Paarung und potenzielle Fortpflanzung, und ihr Zyklus ist bei domestizierten Hunden trotz Domestikation und züchterischer Einflüsse im Wesentlichen gleich geblieben.
Der Proöstrus markiert den Beginn der Läufigkeit und ist durch äußerlich sichtbare Veränderungen wie die Schwellung der Vulva und blutige Ausscheidungen erkennbar. Diese Phase dient als Vorbereitung auf den eigentlichen Östrus und kann zwischen drei und siebzehn Tagen dauern. Besitzer können in dieser Zeit feststellen, dass Hündinnen vermehrt von Rüden umworben werden und selbst ein verstärktes Interesse an ihrer Umwelt zeigen.
Während der Östrusphase, die auf den Proöstrus folgt, erreicht die Fortpflanzungsbereitschaft der Hündin ihren Höhepunkt. Dieser Zeitraum, der drei bis elf Tage andauern kann, ist durch die Empfängnisbereitschaft gekennzeichnet. In dieser Phase ist die Chance einer erfolgreichen Befruchtung am höchsten, und die Hündin zeigt ein kooperatives Verhalten gegenüber Rüden.
Nachdem der empfängnisbereite Östrus abgeschlossen ist, tritt die Hündin in den Metöstrus ein. Diese Phase ist durch das Abklingen der Sexualhormone und die Rückkehr zum nicht-sexuellen Verhalten gekennzeichnet. Der Metöstrus mündet schließlich in den Diöstrus, die länger andauernde Phase, in der sich der Körper auf eine mögliche Trächtigkeit vorbereitet oder zum normalen hormonellen Zustand zurückkehrt, falls keine Befruchtung stattgefunden hat.
Ein natürliches Nachlassen der Reproduktionsfähigkeit wird bei älteren Hündinnen beobachtet, was sich in weniger häufigen und weniger intensiven Läufigkeitszyklen zeigt. Dieser Prozess kann individuell sehr unterschiedlich sein und führt nicht zu einer völligen Einstellung der Fruchtbarkeit, wie es die Menschliche Menopause tut. Stattdessen erleben Hündinnen eine graduelle Abnahme der Fruchtbarkeit mit zunehmendem Alter.
Die Häufigkeit und Intensität der Läufigkeitszyklen können sowohl von der Rasse als auch von individuellen Faktoren wie Gesundheit, Umweltbedingungen und Ernährung beeinflusst werden. Manche Rassen haben bekanntermaßen häufigere oder intensivere Zyklen, während andere wiederum seltener läufig sind. Ein individuelles Verständnis jedes Hundes ist wichtig, um das Wohlbefinden und die Gesundheit während aller Phasen der Läufigkeit zu gewährleisten.
Um die Läufigkeit bei Hündinnen zu unterdrücken und somit die damit verbundenen Herausforderungen für den Hund und den Besitzer zu minimieren, existieren verschiedene Ansätze. Optionen umfassen chirurgische Verfahren wie die Ovariohysterektomie, auch bekannt als Kastration, bei der Eierstöcke und Gebärmutter entfernt werden. Diese Methode verhindert nicht nur die Läufigkeit, sondern eliminiert auch das Risiko von Gebärmutterentzündungen und verringert das Risiko von Gesäugetumoren. Neben operativen Methoden stehen auch medikamentöse Therapien zur Verfügung, die Hormonpräparate beinhalten, um den Zyklus vorübergehend auszusetzen. Diese sollten jedoch mit Bedacht und unter tierärztlicher Aufsicht eingesetzt werden, da sie Nebenwirkungen haben können.
Obwohl die Läufigkeit ein natürlicher Prozess ist, kann sie zu bestimmten gesundheitlichen Problemen führen. Dazu gehören Infektionen der Gebärmutter, sogenannte Pyometra, die lebensbedrohlich sein kann und eine sofortige medizinische Versorgung erfordert. Ebenso können hormonelle Schwankungen zu Veränderungen der Milchdrüsen führen, die bis hin zu tumorösen Erkrankungen reichen können. Ein wachsames Auge auf gesundheitliche Veränderungen während und nach der Läufigkeit ist daher essenziell.
Im fortgeschrittenen Alter erreichen Hündinnen eine Phase, in der ihre Läufigkeit unregelmäßig und schließlich gänzlich aussetzen kann. Die letzte Läufigkeit ist dabei schwer zu bestimmen, da es einen allmählichen Übergang und nicht einen abrupten Halt des Zyklus gibt. Während dieses langsamen Prozesses stellen viele Hündinnen ihre reproduktive Tätigkeit ein, was oftmals als "reproduktive Ruhe" bezeichnet wird. In dieser Lebensphase kann die Hündin bereits von altersbedingten Beschwerden betroffen sein, und das Management ihrer Gesundheit sollte Priorität haben.
Während der Läufigkeit können Hündinnen Verhaltensänderungen zeigen wie Unruhe, Anhänglichkeit oder auch Aggressivität. Besitzer können ihre Hündin unterstützen, indem sie ihr während dieser Zeit zusätzliche Aufmerksamkeit und Beruhigung schenken. Es ist sinnvoll, während der Hochphase der Läufigkeit den Kontakt zu Rüden zu vermeiden, um ungewollte Deckakte zu verhindern. Zudem sollte auf eine ausgeglichene Ernährung und angemessene Bewegung geachtet werden, um körperliche und geistige Gesundheit zu fördern und das Wohlbefinden der Hündin zu erhalten.