Robis Antwort auf die Frage
Viele Eltern fragen sich, in welchem Alter es angemessen ist, ein Gehfrei, auch Lauflernhilfe genannt, fĂŒr ihr Baby zu verwenden. Die Antwort darauf ist komplex, da Experten und PĂ€diater zunehmend davon abraten, solche GerĂ€te zu nutzen. Der Grund: Gehfrei-GerĂ€te können die natĂŒrliche Entwicklung des Kindes beeintrĂ€chtigen und zu UnfĂ€llen fĂŒhren. Der natĂŒrliche Laufentwicklungsprozess eines Babys beginnt damit, dass es lernt, seinen Kopf zu heben, sich zu drehen, zu krabbeln und schlieĂlich zu stehen. Es entwickelt dabei die fĂŒr das Laufen notwendigen Muskeln und motorischen FĂ€higkeiten.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt generell, Babys so viel Bewegungsfreiheit wie möglich zu ermöglichen und rĂ€t von der Benutzung eines Gehfreis ab, da es die wichtige Krabbelphase ĂŒberspringen und die Muskulatur und Knochenentwicklung negativ beeinflussen kann. AuĂerdem kann die falsche Haltung beim Einsatz eines Gehfreis spĂ€ter zu Fehlhaltungen fĂŒhren. Sicherheitsexperten warnen auch vor Verletzungsgefahren durch StĂŒrze von Treppen oder Umkippen des GerĂ€ts.
Wenn Eltern dennoch ein Gehfrei nutzen möchten, empfiehlt sich ein spĂ€terer Zeitpunkt, etwa wenn das Kind schon selbstĂ€ndig stehen kann und erste Schritte macht. Am wichtigsten ist es jedoch, das Baby unter Aufsicht zu lassen und auf eine sichere Umgebung zu achten. Ein gesundes MittelmaĂ zwischen Förderung und Schutz bietet hier der SchlĂŒssel fĂŒr die Entwicklung des Babys.
Bisher haben wir die Frage
mindestens 5x erhalten. Hier die letzten 5 Fragen:
Ist ein Lauflernhilfe fĂŒr Babys empfehlenswert?
MamaBear2021 // 15.07.2021Ab welchem Monat können Babys einen Gehfrei benutzen?
PapaPenguin // 22.03.2022Welche Risiken gibt es bei der Nutzung von Babygehfrei?
FamilyFirst // 04.12.2021Wie lange darf ein Baby tÀglich im Laufstall stehen?
KrabbelKönig // 19.01.2023Sind Gehfrei-GerĂ€te schĂ€dlich fĂŒr die Entwicklung der BabyhĂŒfte?
SorgenvolleMami // 29.06.2022Die meisten Experten empfehlen, gĂ€nzlich auf einen Gehfrei zu verzichten, da er die natĂŒrliche Entwicklung des Kindes stören kann. Falls doch verwendet, sollte er nicht vor dem 9. Lebensmonat und nur fĂŒr kurze ZeitrĂ€ume eingesetzt werden.
Viele KinderĂ€rzte raten von einem Gehfrei ab, weil es zu UnfĂ€llen kommen kann und der natĂŒrliche Lernprozess des Laufens behindert wird. Als Alternative werden Krabbel- und Spieldecken empfohlen.
Ich habe gelesen, dass ein Baby erst dann in einem Gehfrei gesetzt werden sollte, wenn es selbststÀndig sitzen kann und Interesse am Laufen zeigt. Sie sollten jedoch immer mit Ihrem Kinderarzt sprechen, bevor Sie einen Gehfrei benutzen.
AusfĂŒhrliche Antwort zu
Gehfrei-GerĂ€te, auch Lauflernhilfen genannt, sind Rahmen auf RĂ€dern, in die Kinder eingestellt werden, um sie bei den ersten Steh- und Gehversuchen zu unterstĂŒtzen. Ihr Hauptzweck besteht darin, dem Baby zu ermöglichen, sich vertikal und horizontal zu bewegen, bevor es aus eigener Kraft laufen kann. Typischerweise verfĂŒgen diese GerĂ€te ĂŒber eine SitzflĂ€che mit Beinöffnungen und einem umlaufenden Rahmengestell.
Mediziner und Kinderphysiotherapeuten kritisieren, dass Gehfrei-GerĂ€te den natĂŒrlichen Entwicklungsprozess von Babys stören. Sie argumentieren, dass derartige Hilfsmittel das Kind in eine unnatĂŒrliche Haltung zwingen und die Entwicklung wichtiger Muskelpartien, die fĂŒr das eigenstĂ€ndige Laufen erforderlich sind, vernachlĂ€ssigen. Dies kann langfristig zu muskulĂ€ren Dysbalancen und Haltungsanomalien fĂŒhren.
Durch die Verwendung eines Gehfreis wird das Kind in einer aufrechten Position gehalten, fĂŒr die es möglicherweise noch nicht bereit ist. Diese vorzeitige Vertikalisierung kann die natĂŒrliche Abfolge von motorischen Meilensteinen wie dem Krabbeln beeintrĂ€chtigen. DarĂŒber hinaus begĂŒnstigen Gehfrei-GerĂ€te eine Körperhaltung mit nach hinten verlagertem Gewicht, was weder dem natĂŒrlichen Gleichgewicht noch der typischen Fortbewegungsweise eines sich entwickelnden Kindes entspricht.
Sturzgefahren gehören zu den hĂ€ufigsten Sicherheitsbedenken im Zusammenhang mit Gehfrei-GerĂ€ten. Sie können leicht kippen oder das Kind kann sie unkontrolliert bewegen, was insbesondere in der NĂ€he von Treppen oder anderen AbsĂ€tzen zu schweren UnfĂ€llen fĂŒhren kann. Viele LĂ€nder haben aus diesem Grund den Verkauf von Gehfreis bereits eingeschrĂ€nkt oder verboten.
Um die motorische Entwicklung des Kindes bestmöglich zu fördern, empfehlen Experten eine Umgebung, die das eigenstĂ€ndige Entdecken und Bewegen ermöglicht. Hierzu gehören ausreichend Bodenzeit und freies Spiel, welches das Krabbeln und spĂ€tere Hochziehen an Möbeln begĂŒnstigt. Fördernd wirken sich auch gezielte Eltern-Kind-Interaktionen und physiotherapeutisch begleitete Ăberungen aus, die auf das individuelle Entwicklungstempo des Babys abgestimmt sind.
Angesichts der kritischen Haltung vieler Experten gegenĂŒber dem Gebrauch von Gehfrei-GerĂ€ten ist eine informierte Entscheidung fĂŒr Eltern essenziell. Als Kriterium zur Nutzung eines Gehfrei kann eine fortgeschrittene motorische Entwicklung des Kindes angesehen werden, bei der das Kind bereits die FĂ€higkeit besitzt, selbststĂ€ndig zu sitzen und sich hochzuziehen. Des Weiteren sollte das Kind bereits Interesse an Bewegung gezeigt haben und in der Lage sein, die Beine aktiv zu nutzen. Vor der Verwendung eines Gehfreis sollte man sich zudem vergewissern, dass das GerĂ€t den Sicherheitsstandards entspricht und stabil konstruiert ist.
Falls Eltern sich fĂŒr die Nutzung eines Gehfreis entscheiden, ist es unerlĂ€sslich, dass die Anwendung unter stĂ€ndiger Aufsicht und in sicherer Umgebung erfolgt. Stellen Sie sicher, dass das GerĂ€t auf einer ebenen FlĂ€che ohne Zugang zu Treppen oder AbsĂ€tzen benutzt wird. Die Verwendungsdauer sollte zudem zeitlich begrenzt sein, um eine Ăberbeanspruchung der noch nicht vollstĂ€ndig entwickelten Muskelgruppen zu vermeiden. Es wird empfohlen, das Kind auch auĂerhalb des Gehfrei vielfĂ€ltige Bewegungsmöglichkeiten anzubieten, wie zum Beispiel ausreichend Krabbelzeit auf dem Boden.
Die Mehrheit der wissenschaftlichen Studien und Meinungen neigt dazu, von der Verwendung von Gehfrei-GerĂ€ten abzuraten. Die Argumentation basiert darauf, dass diese GerĂ€te die natĂŒrliche motorische Entwicklung stören und potenzielle Sicherheitsrisiken bergen. Insbesondere wird kritisiert, dass ein Gehfrei die wichtige Entwicklungsphase des Krabbelns ĂŒberspringen und die Entstehung von Fehlhaltungen begĂŒnstigen kann. DarĂŒber hinaus wird auf die erhöhten Risiken von UnfĂ€llen hingewiesen, die insbesondere im hĂ€uslichen Bereich eine Rolle spielen können.
Bei der Betrachtung der wissenschaftlichen Evidenz und der Empfehlungen von Gesundheitsexperten ist es ratsam fĂŒr Eltern, von der Verwendung eines Gehfreis weitgehend Abstand zu nehmen. Wichtig ist es, den natĂŒrlichen Entwicklungsprozess des Kindes zu unterstĂŒtzen und eine Umgebung zu schaffen, die eine freie und sichere motorische Entfaltung ermöglicht. Förderliche Alternativen sind eine gestĂ€rkte Eltern-Kind-Interaktion und das Anbieten von vielfĂ€ltigen Bewegungsanreizen. Letztlich ist das Wohl des Kindes von gröĂter Bedeutung und sollte bei der Entscheidung fĂŒr oder gegen jedwede Art von Lauflernhilfe stets im Vordergrund stehen.