"Ab wann ist man aus der Probezeit raus?"

Frag Robi

Robis Antwort auf die Frage

"Ab wann ist man aus der Probezeit raus?"

In Deutschland ist die Probezeit eine festgelegte Zeitspanne, innerhalb derer der Arbeitgeber das Verhalten und die Leistung des Arbeitnehmers beurteilen kann. In der Regel ist diese auf sechs Monate angesetzt, kann jedoch auch in einigen Fällen auf bis zu zwölf Monate ausgedehnt werden. Dies ist abhängig von der jeweiligen Tarifvereinbarung oder dem individuellen Arbeitsvertrag.

Sobald die vereinbarte Probezeit abgelaufen ist, wird der Arbeitnehmer als aus der Probezeit "raus" betrachtet und geniesst sodann vollen Kündigungsschutz. Dies bedeutet, dass der Arbeitgeber das Arbeitsverhältnis nun grundsätzlich nur noch mit einer Frist von mindestens vier Wochen zum 15. oder zum Monatsende kündigen kann, es sei denn, es liegt ein wichtiger Grund für eine fristlose Kündigung vor.

Bisher haben wir die Frage

"Ab wann ist man aus der Probezeit raus?"

mindestens 5x erhalten. Hier die letzten 5 Fragen:



JobRatgeber21

Wann endet die Probezeit im Job?

JobRatgeber21 // 05.03.2022
ArbeitnehmerMax

Wie lange dauert die Probezeit in der Regel?

ArbeitnehmerMax // 18.09.2022
BerufseinsteigerLena

Gibt es eine bestimmte Dauer für eine Probezeit?

BerufseinsteigerLena // 23.01.2023
KarriereTiger

Ab wann zählt man nicht mehr als Arbeitnehmer in der Probezeit?

KarriereTiger // 12.08.2021
BusinessBee

Wann kann ich davon ausgehen, dass meine Probezeit beendet ist?

BusinessBee // 27.07.2023

Das sagen andere Nutzer zu dem Thema

Arbeitneuling
Arbeitneuling
14.10.2023

In der Regel endet die Probezeit nach 6 Monaten, es kann aber auch vertraglich eine kürzere oder längere Probezeit festgelegt werden. Am besten schaust du in deinem Arbeitsvertrag nach.

JobJongleur
JobJongleur
14.10.2023

Die typische Dauer der Probezeit beträgt zwischen drei und sechs Monaten, obwohl sie vertraglich auf bis zu zwei Jahre verlängert werden kann. Zusätzlich hängt die Dauer auch von der Art des Arbeitsvertrages ab.

Vertragsversteher
Vertragsversteher
14.10.2023

Gemäß Arbeitsgesetz beträgt die maximale Probezeit sechs Monate. Allerdings kann dies je nach Vertrag variieren. Es ist immer ratsam, den Arbeitsvertrag sorgfältig zu lesen, bevor man ihn unterschreibt.

Ausführliche Antwort zu

"Ab wann ist man aus der Probezeit raus?"


Bedeutung und Dauer der Probezeit

Die Probezeit ist eine anfängliche Phase in einem Arbeitsverhältnis, die beiden Seiten –Arbeitgeber und Arbeitnehmer– eine Chance bietet, die Zusammenarbeit ohne langfristige Bindung zu testen. Wie bereits erwähnt, beträgt die gewöhnliche Dauer einer Probezeit in Deutschland sechs Monate, was gesetzlich in § 622 Abs. 3 BGB normiert ist. Der genaue Zeitraum kann jedoch je nach Arbeitsvertrag und Tarifvereinbarungen variieren.

Kündigungsschutz während und nach der Probezeit

Während der Probezeit enthält der Arbeitnehmer unter bestimmten Umständen weniger Kündigungsschutz als nach deren Ablauf. Der Arbeitgeber hat die Möglichkeit, das Arbeitsverhältnis mit einer Frist von zwei Wochen zu kündigen, unabhängig vom Zeitpunkt im Monat. Nach Ablauf der Probezeit, tritt der volle Kündigungsschutz in Kraft und der Arbeitgeber muss eine Kündigungsfrist von mindestens vier Wochen zum 15. oder zum Monatsende einhalten, sofern kein wichtiger Grund für eine fristlose Kündigung vorliegt.

Verlängerung der Probezeit

Eine Verlängerung der Probezeit über die üblichen sechs Monate hinaus ist nur in bestimmten Fällen und mit Zustimmung des Arbeitnehmers möglich. Hierfür muss eine besondere Vereinbarung im Arbeitsvertrag oder in der anwendbaren Tarifvereinbarung getroffen werden. Es ist wichtig zu beachten, dass die maximale Dauer der Probezeit zwölf Monate beträgt.

Rechte und Pflichten des Arbeitnehmers während der Probezeit

Während der Probezeit hat der Arbeitnehmer dieselben Rechte und Pflichten wie nach deren Ablauf. Dies bedeutet, dass er Anspruch auf die im Arbeitsvertrag vereinbarte Vergütung hat und alle vereinbarten Arbeitsleistungen erbringen muss. Gleichzeitig hat der Arbeitnehmer auch das Recht, die Arbeitsstelle nach einer zweiwöchigen Kündigungsfrist zu verlassen.

Sonderfälle und Ausnahmen bei der Probezeit

In bestimmten Fällen kann die Probezeit auch auf weniger als sechs Monate verkürzt oder ganz ausgesetzt werden. Dies ist beispielsweise der Fall, wenn der Arbeitnehmer bereits zuvor in einer vergleichbaren Position tätig war oder wenn er während der Probezeit eine Ausbildung absolviert. Zudem gibt es einige Branchen, in denen die Probezeit generell auf drei Monate beschränkt ist, zum Beispiel im Gastgewerbe. Unternehmen haben jedoch immer die Möglichkeit, eine Verkürzung oder Abschaffung der Probezeit individuell mit dem Arbeitnehmer im Arbeitsvertrag zu vereinbaren.

Rechte und Pflichten des Arbeitgebers während der Probezeit

Während der Probezeit hat der Arbeitgeber die Pflicht, den Arbeitnehmer ausreichend zu beurteilen und ihm genügend Möglichkeiten zur Verbesserung seiner Leistungen und Verhaltensweisen zu bieten. Er hat das Recht, den Arbeitnehmer mit einer Frist von zwei Wochen zu kündigen, falls seine Leistungen oder sein Verhalten nicht den Erwartungen entsprechen. Nach Ablauf der Probezeit ändern sich jedoch die Kündigungsfristen und Bedingungen, wie sie im Abschnitt "Kündigungsschutz während und nach der Probezeit" beschrieben sind.

Probezeit im Ausbildungsbetrieb

Auch im Ausbildungsbetrieb hat der Auszubildende eine Probezeit. Die Mindestlänge beträgt laut Berufsbildungsgesetz einen Monat und die maximale Länge vier Monate. Während dieser Zeit kann das Ausbildungsverhältnis jederzeit ohne Angabe von Gründen und ohne Einhaltung einer Frist gekündigt werden. Nach ihrer Beendigung gilt ein erhöhter Kündigungsschutz, sodass das Ausbildungsverhältnis normalerweise nur aus wichtigem Grund oder bei nicht bestandener Abschlussprüfung beendet werden kann.

Wichtiger Grund für eine fristlose Kündigung nach der Probezeit

Ein wichtiger Grund für eine fristlose Kündigung nach der Probezeit liegt vor, wenn dem Arbeitgeber die Fortsetzung des Arbeitsverhältnisses nicht zuzumuten ist. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn der Arbeitnehmer schwerwiegend gegen seine Pflichten verstoßen hat, zum Beispiel bei Diebstahl, Verweigerung der Arbeitsleistung oder andauernder Arbeitsunfähigkeit ohne ausreichende Entschuldigung. Eine solche Kündigung muss jedoch immer durch das Arbeitsgericht bestätigt werden.




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