Robis Antwort auf die Frage
Unterkühlung – medizinisch Hypothermie genannt – ist ein ernsthafter Zustand, der entsteht, wenn die Körperkerntemperatur abfällt. Normalerweise beträgt die durchschnittliche Körpertemperatur ca. 37 Grad Celsius. Wenn sie unter 35 Grad fällt, beginnt der Körper Anzeichen einer Unterkühlung zu zeigen. Doch Unterkühlung ist nicht nur ein Phänomen bei Extremsituationen in verschneiten Bergen oder Polarmeeren; sie kann auch in milderen Klimazonen bei unzureichendem Schutz vor Kälte auftreten.
Die erste Phase der Unterkühlung ist die milde Hypothermie, bei der die Körpertemperatur zwischen 32 und 35 Grad liegt. Symptome können Schüttelfrost, Müdigkeit und Verwirrung sein. Sinkt die Temperatur weiter, verschlimmern sich die Symptome, und es kommt zu starker Kältezittern, motorischen Koordinationsstörungen und Lethargie. In der schwersten Form, bei einer Körpertemperatur unter 28 Grad, ist die Unterkühlung lebensbedrohlich und kann zum Bewusstseinsverlust und zum Herzstillstand führen.
In Kenntnis der Symptome und des Verhaltens bei ersten Anzeichen einer Unterkühlung können Risiken minimiert und adäquate Maßnahmen ergriffen werden, um die Körpertemperatur wieder auf ein sicheres Niveau zu bringen. Die Kenntnis über Vorbeugung, Erste Hilfe und mögliche Komplikationen ist entscheidend, um gesundheitliche Folgen zu verhindern oder abzumildern.
Bisher haben wir die Frage
mindestens 5x erhalten. Hier die letzten 5 Fragen:
Bei welcher Körpertemperatur beginnt Hypothermie?
FrostyFinder123 // 05.03.2021Welche Symptome deuten auf eine beginnende Unterkühlung hin?
ChillPenguin // 12.09.2022Wie kann ich erkennen, dass jemand unterkühlt ist?
WinterWonderer // 22.12.2021Was sind erste Maßnahmen bei Verdacht auf Unterkühlung?
IceGuardian // 18.02.2023Ab welcher Außentemperatur ist das Risiko einer Unterkühlung besonders hoch?
SnowSurvivor // 03.11.2022Eine Unterkühlung setzt gewöhnlich ein, wenn die Kerntemperatur des Körpers unter 35 Grad Celsius sinkt. Anzeichen können Zittern, blass-kalte Haut und Benommenheit sein. Immer gut warm halten!
Unterkühlung kann passieren, wenn man zu lange Kälte ausgesetzt ist und sich nicht ausreichend schützt. Leichte Unterkühlung beginnt bei einer Körperkerntemperatur unter 35°C. Erste Symptome wie Kältezittern und Müdigkeit sollte man ernst nehmen!
Hinweis zu Unterkühlungen: Neben der Körpertemperatur sind auch äußere Bedingungen entscheidend. Wind und Nässe erhöhen das Risiko. Achtet auf Schutzkleidung und die Ernährung, um den Körper warm zu halten.
Ausführliche Antwort zu
Unterkühlung, oder Hypothermie, entsteht, wenn die Körperkerntemperatur unter den Normalwert von 37 Grad Celsius fällt. Dies kann durch langanhaltende Kälteeinwirkung geschehen, etwa durch Kälteexposition in der Natur, kaltes Wasser oder bei unzureichender Wärmeisolierung in kalter Umgebung. Der Körper versucht zunächst, durch Maßnahmen wie Kältezittern die Temperatur zu stabilisieren, verliert aber zunehmend die Fähigkeit, die Wärme zu regulieren, was zu ernsthaften gesundheitlichen Problemen führen kann.
Erste Warnsignale einer beginnenden Unterkühlung beinhalten anfängliches Frösteln, gefolgt von Klätegefühl und einer leichten Störung der Motorik, wie unkoordinierte Bewegungen oder Ungeschicklichkeit. Auch geistige Veränderungen wie Verwirrung oder Desorientierung können auftreten, da das Gehirn auf eine verringerte Blutzirkulation und niedrigere Temperaturen reagiert.
Die Hypothermie wird in drei Stadien eingeteilt: mild, moderat und schwer. Wie bereits erwähnt, zeigt sich milde Hypothermie bei einer Kerntemperatur von 32 bis 35 Grad. Moderaten Hypothermie liegt bei Werten zwischen 28 und 32 Grad vor und kann zu starkem Zittern, Koordinationsverlust und extremen Erschöpfungszuständen führen. Ein weiterer Temperaturabfall unter 28 Grad markiert die schwere Hypothermie, sie birgt das Risiko für Bewusstlosigkeit, Herzrhythmusstörungen und letztlich dem potenziellen Herzstillstand.
Bestimmte Bedingungen erhöhen das Risiko einer Unterkühlung, darunter das Alter (Kinder und ältere Menschen sind anfälliger), schlechte Isolation bei Kälteexposition, bestimmte Medikamente und vorhandene Gesundheitsstörungen, wie unter anderem Schilddrüsenprobleme oder Diabetes. Auch Alkohol- und Drogenkonsum können das Risiko erhöhen, da sie die Wahrnehmung für Kälte beeinträchtigen und die Körperreaktionen verändern.
Um Unterkühlungen vorzubeugen, spielt die richtige Kleidung eine entscheidende Rolle, insbesondere durch Schichtenbildung, um Wärmeverlust zu verhindern. Aktivitäten bei kaltem Wetter sollten gut geplant sein, Pausen zum Aufwärmen einkalkulieren und Notfallausrüstung miteinbeziehen. Eine gut ausgewogene Ernährung und Hydrierung unterstützen die Wärmeregulation des Körpers, und das Meiden von Alkohol und Drogen ist ebenso wichtig. Es ist entscheidend, dass im Falle einer Kältewirkung schnell reagiert und Erste Hilfe Maßnahmen angewendet werden, um die Körpertemperatur zu stabilisieren und weiteren Schaden abzuwenden.
Die Erste Hilfe bei Unterkühlung zielt darauf ab, den weiteren Wärmeverlust zu stoppen und die Körperkerntemperatur des Betroffenen zu stabilisieren. Es ist wichtig, die Person sofort aus der kalten Umgebung zu entfernen und in eine geschützte, wärmere Umgebung zu bringen. Nasse Kleidung sollte ausgezogen und durch trockene, warme Kleidung ersetzt werden. Wärmflaschen oder beheizte Decken können körpernahe angewendet werden, wobei darauf zu achten ist, keine direkte Hitze auf die Haut zu bringen, um Verbrennungen zu vermeiden. Passive Aufwärmung durch körperliche Nähe kann ebenfalls hilfreich sein, solange der Betroffene bei Bewusstsein ist. Flüssigkeitszufuhr sollte nur in Form von warmen, zuckerhaltigen Getränken erfolgen, wenn die Person bei vollem Bewusstsein ist. Jegliche heftige Bewegung oder Massage der Extremitäten sollte vermieden werden, um das Risiko einer Herzrhythmusstörung nicht zu erhöhen.
Bei nicht rechtzeitigem Eingreifen können fortgeschrittene Unterkühlungen zu schwerwiegenden Komplikationen führen. Dazu gehören Herzrhythmusstörungen, Gefäßerkrankungen, wie z.B. das Raynaud-Phänomen, bei dem Blutgefäße nach Kälteexposition überreagieren, sowie ein höheres Risiko für Thrombosen und Blutgerinnsel durch erhöhte Blutviskosität. Langfristig kann es zu Nervenschädigungen kommen, die zu Sensibilitätsstörungen und in schweren Fällen zu Gangrän führen können. Auch die psychische Gesundheit kann langfristig unter extremen Kälteerfahrungen leiden.
Die Langzeiteffekte von Unterkühlungen hängen stark vom Grad der Hypothermie und der Dauer der Kälteexposition ab. Bei leichten Unterkühlungen sind in der Regel keine langfristigen gesundheitlichen Probleme zu erwarten. Schwerwiegendere Fälle von Hypothermie können jedoch zu anhaltenden motorischen Koordinationsstörungen und dauerhaften Nervenschäden führen. Insbesondere ältere Personen können aus einer schweren Unterkühlung längerfristige Herz-Kreislauf-Probleme davontragen.
Medizinische Hilfe sollte gesucht werden, sobald die Symptome der Unterkühlung erkennbar sind, insbesondere wenn die betroffene Person Schüttelfrost hat, motorische Koordination verliert oder Verwirrtheit zeigt. Auch wenn die Person bewusstlos geworden ist oder sich in einem stuporösen Zustand befindet, muss umgehend der Notarzt gerufen werden. Eine fortgeschrittene Hypothermie ist ein medizinischer Notfall, der intensivmedizinischer Behandlung bedarf. Hier können neben einer kontrollierten Wiedererwärmung auch weitere Maßnahmen wie Infusionstherapien oder gar eine Herz-Lungen-Wiederbelebung notwendig werden.